Die Transaktionsanalyse, begründet vom kanadisch-US-amerikanischen Psychiater Eric Berne, bietet auf pragmatische Art ein umsetzbares Angebot sich selbst besser kennenzulernen. Das bedeutet auch, über die gemachten Erfahrungen das Gegenüber besser einordnen zu können. Die Transaktionsanalyse (TA) ist eine Theorie, welche sich mit der menschlichen Entwicklung beschäftigt, sie stellt gleichzeitig aber auch ein sehr gutes Kommunikationsmodell dar. Dies macht die TA lukrativ für die Suchtarbeit. Auf recht einfache Art und Weise kann man durch sein persönliches Engagement viel bewegen. Der Betroffene lernt sich besser in seinem Kommunikationsverhalten zu verstehen und kann sich dadurch auch in ein Gegenüber besser einfinden bzw. anpassen. Die TA optimiert die persönlichen Lernfähigkeiten, fördert die Haltung, einen Neuanfang zu wagen und vermittelt durch Einsicht die persönliche Selbstwirksamkeit.
Das Fundament der TA basiert auf der Darstellung verschiedener sog. Ich-Zustände: dem Eltern-Ich, dem Erwachsenen-Ich und dem Kindheits-Ich. Jeder Mensch befindet sich augenblicklich in einem dieser Zustände. Hiervon ausgehend kommuniziert, handelt und denkt er. Er beeinflusst also in hohem Maße auch sein emotionales Fühlen. Wir kommunizieren aber nicht nur mit anderen, sondern über den inneren Monolog und Dialog auch mit uns selbst.
Die TA erschließt Ihnen Möglichkeiten, sich in Eigenregie mit der Vergangenheit zu beschäftigen, speziell auch mit
Erinnerungen der Kindheit. Sie erfahren, welche Macht dort Gelerntes und Übernommenes noch heute über Sie hat. Sie erfahren auch, in welchem Ausmaß Sie von Eltern oder anderen Bezugspersonen
beeinflusst worden sind. Extreme Beeinflussung in diesem Sinne nennt man Indoktrination. Durch die TA lernen Sie Ihre eigene Meinungsbildung zu hinterfragen, verstehen, wie sich bestimmte
Einstellungen bilden konnten und entwickeln die Fähigkeit, all dies in einem neuen Licht zu betrachten. Als Gesprächspartner ist es wichtig, das Gegenüber zu verstehen und nach Möglichkeit „mit
ihm auf einer Wellenlänge zu schwimmen“. Findet Kommunikation auf verschiedenen Ebenen mit dem Partner statt, erschwert es diese. Über- und Unterordnungsverhältnisse sowie andere regulatorische
Einflüsse werden nicht oder schlecht erkannt. Häufig kommt es durch Fehlverhalten in der Kommunikation zu Missverständnissen, Irritationen und der Verursachung negativer Gefühle. Persönliche
Stimmungslagen negieren oft die Akzeptanz des anderen. Im Folgenden werden die drei Ich-Zustände etwas ausführlicher betrachtet.
Das Eltern-Ich
Das Eltern-Ich oder die Elternhaltung setzt sich zusammen aus Introjekten von den realen Eltern, von Elternfiguren, aber auch aus dem, was jemand über Elternverhalten erfährt, z. B. von Freunden und Bekannten, aus Film und Fernsehsendungen und anderen Quellen. Sogenannte Vorbilder übernehmen in diesem Grundverständnis durchaus wichtige Funktionen.
Elternintrojekte sind Einstellungen und deutliche Verhaltensmuster der Eltern, konkrete Anweisungen, typische Eigenheiten von Eltern oder Elternteilen, Werthaltungen, moralische Ansprüche usw.
Das Erwachsenen-Ich
Das Erwachsenen-Ich oder die Erwachsenenhaltung ist dominierend rational. Es ist eine von Emotionen freie Haltung. Die typische Entscheidungsfindung des Erwachsenen-Ichs basiert auf Zahlen, Daten oder Fakten. Tauschen Menschen lediglich Informationen aus, so bedeutet dies Kommunikation vom Erwachsenen-Ich zum Erwachsenen-Ich.
Das Kindheits-Ich
Mit dem Kindheits-Ich oder der Kindhaltung ist typisch kindliches Benehmen gemeint. Primär handelt es sich um Verhaltensaspekte, die innerhalb der ersten fünf Jahre ab dem Zeitpunkt der Geburt entstehen. Hier haben Intuition und gefühlsmäßiges Verhalten ihren Ursprung. Eine herausragende Stellung in den ersten Lebensjahren hat die Abhängigkeit, z. B. von den Versorgungsleistungen der Eltern oder sonstigen erziehenden Personen. Auch Explorationsverhalten und Neugierde gehören in den ersten Lebensabschnitt. Die ersten Jahre sind Quellen von Geborgenheit, Vertrauen und Gelassenheit. Verhaltensmotivationen sind Impulsivität und Triebhaftes.
Die TA kann einem interessierten Klienten vieles bieten:
Als für Jedermann durchführbares Instrument der Selbsthilfe ergänzt die TA alle kommunikativen Aspekte der Konzeption Therapievorbereitung.
Sie hilft vor allem, schon zu Beginn einer Therapie Gelerntes persönlich und für sich einzuordnen. Die weitere Verwendung wird dann bereits Teil eines therapeutischen Wachstumsprozesses.