Rauchen, na und ...?

Das solltest du auch wissen: nicht alles, was man anfängt, muss man auch aufhören, wohl aber das Rauchen. Und auch hier gibt es natürlich wie überall die berühmte seltene Ausnahme, die aber letztendlich den Regelfall bestätigt. Neben den vielen bekannten Organschädigungen, die für den Raucher meist auf erst auf lange Sicht konkret werden, kostet Rauchen sehr viel Geld. Die tägliche Schachtel für 5 Euro bedeutet 35 Euro pro Woche, also 1820 Euro im Jahr. Das könnte dein Urlaub sein. In 10 Jahren hat du einen Mittelklassewagen verraucht und in deinem ganzen Leben eine Top-Eigentumswohnung. Vorsicht: wenn du genauer rechnest, steigen die Kosten für Dich noch weiter an.



Klar ist: Rauchen bleibt reizvoll und es ist auch nicht schlimm, dem Druck der Gruppe zu erliegen. Probieren hat noch keinem geschadet.

Stärker wird man durch Rauchen definitiv nicht, vielleicht aber attraktiver. Rauchen löst auch kein Problem, führt jedoch vielfach zu einer entsprechenden Irritation. Rauchen kann helfen, aber eben nur für begrenzte Zeit.

Gesetze für den Schutz der Jugend, politische Kampagnen, vor allem auch die Einschränkung der Werbung, haben dafür gesorgt, dass in einer modernen Entwicklung ein neues Bewusstsein etabliert werden konnte. In Deutschland gibt es mittlerweile ein neues Konsumverhalten.

Rauchen ist definitiv nicht mehr cool. Rauchen ist out. Vielleicht geht diese Entwicklung in unserer westlichen Welt so weiter.

In den vergangenen Jahrzehnten ist das Rauchverhalten aller Raucher sehr stark über die Kräfte der Werbung beeinflusst worden. Zunehmender Erkenntnisgewinn bei Marketingstrategen hat dazu geführt, dass der Konsument auf immer subtilere Art und Weise von der Werbeindustrie gesteuert wurde. Ständig steigende Einnahmen und eine veränderte Einstellung beim Konsument haben über den Aspekt der Verfügbarkeit ebenfalls das Konsumverhalten geändert. Ein Mehr an Konsum begleitete jede gesellschaftliche Weiterentwicklung. Auch hier treffen wir auf ein Paradox in der Suchtarbeit. Stetig steigender Wohlstand und verbesserte Lebensbedingungen erhöhten den Konsum und damit die Bereitschaft zur Selbstzerstörung. Betrachtet man die aktuelle Situation versteht man sofort, warum auf politischer Bühne derart krasse Entscheidungen in letzter Zeit getroffen wurden. Nur so war ein wirksamer Gegenpol zu den Konditionierungsmechanismen der Werbebranche zu entwickeln (Lebensgefühl, Lebensform).

Mittlerweile sollte jeder Einsteiger beachten, dass er sich über sein Rauchverhalten zum Außenseiter macht und als abhängiger Raucher misstrauisch und kritisch betrachtet wird. Wichtig ist auch dieser neue gesellschaftliche Kontext im Hinblick auf das Rauchverhalten des Einzelnen zu betrachten. Hier könnte eine Entwicklung in Gang gesetzt werden, die mit sich bringt, dass zum Beispiel in kurzer Zeit (Gelegenheit) mehrere Zigaretten – praktisch auf Vorrat - geraucht werden (Zigarettenpause).

Du solltest auch wissen, dass in der Zukunft Probleme z. B. versicherungstechnisch entstehen können, wenn es um künftiges Abrechnungsverhalten der Krankenkassen geht. Ich kann mir problemlos vorstellen, dass es eine Entwicklung geben könnte, die das Prinzip der Selbstverschuldung innerhalb der Krankenversicherung berücksichtigt, um dadurch Kosteneinsparungen realisieren zu können. Ähnlich wie in anderen Versicherungsbranchen könnte so eine neue Mitbeteiligung Zukunft haben.

Gutgemeintes zum Abschluss: wer mit dem Rauchen anfängt, erleidet keine Niederlage! Lass es dir auch nicht einreden. Der Raucher ist auch kein Versager. Rauchen ist eine offensive Form der Lebensbewältigung. Zweifellos gibt es gesündere Methoden: lass dir was einfallen.